Bei der Refluxkrankheit steigt Magensäure aus dem Magen in die Speiseröhre auf. Da die Schleimhaut der Speiseröhre im Gegensatz zum Magen keinen natürlichen Säureschutz besitzt, wird sie durch die Magensäure geschädigt. Normalerweise ist der Übergang von der Speiseröhre in den Magen durch einen Schließmuskel verschlossen. Dieser Verschluss öffnet sich nur, wenn aufgenommene Nahrung aus der Speiseröhre in den Magen gelangen soll. Bei der Refluxkrankheit ist die Funktion des Schließmuskels gestört. Wie es genau zum Funktionsverlust des Speiseröhrenschließmuskels kommt, ist noch nicht geklärt. Allerdings gibt es einige Faktoren, die die Entstehung der Refluxkrankheit begünstigen. Hierzu gehören schlechte Ernährungsgewohnheiten, Stress, Medikamente aber auch organische Ursachen, wie ein Zwerchfellbruch.
Die Magensäure tötet während der Verdauung im Magen potentielle Krankheitserreger ab und hilft die Nährstoffe aus dem Nahrungsbrei zu lösen, so dass diese im Anschluss über den Darm aufgenommen werden können. Wird jedoch zu viel Magensäure gebildet, können Probleme wie Sodbrennen, Magengeschwüre oder Verdauungsstörungen auftreten. Bilden die zuständigen Zellen zu viel Magensäure, ist auch der Schutz der Magenschleimhaut nicht mehr gewährleistet – der Magen übersäuert. Gründe dafür kann ein Zuviel an Koffein, Alkohol und Nikotin sein – aber auch eine Magenschleimhautentzündung. Außerdem kann eine fettreiche Ernährung und Stress die Bildung der Magensäure beeinflussen.
Ein vermehrter Kaffee-, Alkohol- und Zigarettenkonsum erhöht die Produktion von Magensäure. Besonders scharfe und fettige Speisen haben einen ähnlichen Effekt. Die vermehrte Produktion von Magensäure kann dazu führen, dass der Verdauungssaft in die Speiseröhre gelangt. Auch zu schnelles Essen ist eine Ursache für Sodbrennen und Magendruck. Je besser das Essen bereits gekaut und mit Speichel im Mund vermischt wird, desto weniger Magensäure ist notwendig, um die Nahrung im Magen zu verdauen
Die Muskeln in Magen und Darm sind wichtig für die Verdauung: Durch rhythmisches Zusammenziehen und Entspannen durchmischen sie den Speisebrei mit den Verdauungssäften und bewegen ihn weiter.
Eine Motalitätsstörung im Magen kann durch Stress, Nahrungsmittelunverträglichkeiten aber auch Medikamente verursacht werden. Der Mageninhalt kann nicht mehr verdaut werden. Der Mageninhalt verbleibt im Magen und die Magensäure steigt auf in die Speiseröhre, es entstehen Symptome wie Völlegefühl, Übelkeit und Sodbrennen.
Eine Stressreaktion dient dem Körper dazu, sich in einer Gefahrensituation richtig zu verhalten. Es werden Hormone aktiviert die die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen steigern, jedoch die Verdauung verlangsamen. Die Magenbewegung (Motalität) wird gebremst und Speisen im Magen langsamer verdaut. Dadurch kann die Magensäure in die Speiseröhre aufsteigen und Sodbrennen verursachen.
Bestimmte Medikamente bewirken im Magen eine Steigerung der Magensäureproduktion und können so Sodbrennen auslösen. Außerdem gibt es Medikamente, die sich auf die Spannung bestimmter Muskelgruppen im Körper auswirken – auch auf den Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre. Erschlafft er, kann Sodbrennen entstehen: Der Muskel kann den sauren Mageninhalt nicht mehr davon abhalten, zurück in die Speiseröhre zu gelangen.
Arzneimittel, die mit der Entstehung von Sodbrennen in Verbindung gebracht werden, sind zum Beispiel bestimmte Rheuma- und Schmerzmittel, Antibiotika, Psychopharmaka, bestimmte Asthmamedikamente und auch Herz-Kreislauf-Medikamente.
Auch eine falsche Einnahme von Medikamenten kann Beschwerden in der Speiseröhre verursachen. Wer seine Tabletten im Liegen oder ohne Wasser zu sich nimmt, der riskiert, dass das Medikament in der Speiseröhre stecken bleibt – und von dort aus für Beschwerden, wie zum Beispiel Sodbrennen, sorgt.
Schwangere Frauen klagen häufig über Sodbrennen. Ursache dafür kann sein, dass in der Schwangerschaft erhöhte Konzentrationen des Hormons Progesteron im Blut vorliegen, das bewirkt das die Muskulatur der Schwangeren mehr Flexibilität gewinnt. In Folge kann auch der Schließmuskel, der Speiseröhre und Magen verbindet, erschlaffen und einen Reflux begünstigen. Außerdem sind bei Schwangeren die Platzverhältnisse durch das wachsende Ungeborenen eingeschränkt und dadurch kann es zu Bauchdrücken kommen. Beides zusammen - erhöhte Druckverhältnisse im Bauchraum und weniger Schließkraft des Speiseröhrenschließmuskels - führt zu Sodbrennen.
Das Zwerchfell ist ein großer Atemmuskel, der den Brustraum vom Bauchraum trennt. Dieser Muskel hat eine kleine Lücke, durch die die Speiseröhre zum Magen zieht. Bei einigen Menschen ist diese Lücke vergrößert, so dass sich der obere Teil des Magens in den verlagert. Man spricht von einem Zwerchfellbruch. Der Mageneingang hat einen Schließmuskel. Er verhindert den Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre. Beim Zwerchfellbruch funktioniert der Schließmuskel nicht mehr richtig und saurer Mageninhalt kann vom Magen in die Speiseröhre fließen. Das verursacht die typischen Beschwerden.